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Einheitliche Schnittstelle

CarSharing-Branche treibt digitale Vernetzung voran

Einheitliche Schnittstelle

Berlin, 09.11.2021

Der Bundesverband CarSharing e.V. (bcs) hat zusammen mit führenden CarSharing-Buchungssystemen eine Einheitliche CarSharing-Schnittstelle umgesetzt. Erstmals sind in Deutschland damit Auskunftsinformationen zu rund 12.000 CarSharing-Fahrzeugen in einem einheitlichen Datenformat verfügbar.

Die drei CarSharing-Systemplattformen cambio, cantamen und Flinkster bieten die Einheitliche CarSharing-Schnittstelle (ECSS) jeweils in ihren Systemen an. Die Marktabdeckung umfasst rund 50 Prozent des deutschen Gesamtmarkts, für das besonders verkehrsentlastende stationsbasierte CarSharing beträgt sie sogar 90 Prozent. Auch Informationen zu über 1.000 free-floating Fahrzeugen in kombinierten CarSharing-Systemen, die free-floating Fahrzeuge und stationsbasierte Fahrzeuge aus einer Hand anbieten, sind verfügbar. bcs-Geschäftsführer Gunnar Nehrke erklärt den Hintergrund der Initiative:

„Mit der Einheitlichen CarSharing-Schnittstelle erleichtern wir die Vernetzung zwischen verschiedenen Mobilitätsangeboten und senken die Kosten für die beteiligten Unternehmen. Im klimaneutralen Verkehr der Zukunft muss ein Mix aus Fahrrad, Bus, Bahn, On-Demand-Verkehren und CarSharing an die Stelle der heute dominierenden Pkw-Mobilität treten. Eine enge digitale Verzahnung trägt dazu bei, die Konkurrenzfähigkeit des Umweltverbunds gegenüber dem privaten Pkw zu stärken.“

Über die Einheitliche CarSharing-Schnittstelle können bei den CarSharing-Buchungssystemen nach vorheriger Freigabe durch den jeweiligen Anbieter alle Daten bezogen werden, die Endkund*innen für die Planung ihrer CarSharing-Fahrten benötigen: Die Lage von CarSharing-Standorten, der Zuschnitt von Geschäftsgebieten, die Verfügbarkeit von Fahrzeugen sowie deren Ausstattungsmerkmale. Hat man als Kund*in die Auswahl getroffen, ermöglicht die Schnittstelle mit einem Klick den Wechsel in das CarSharing-System, wo Buchung und Nutzung der CarSharing-Services in bewährter Qualität bereitgestellt werden. Mit Blick auf die Datenabnehmer im ÖPNV betont Verbandsgeschäftsführer Nehrke:

„Die Einheitliche CarSharing-Schnittstelle setzt auf markterprobte technische Verfahren, die in einigen ÖPNV-Systemen bereits im Einsatz sind. Wir können sicherstellen, dass auch große Datenmengen zum richtigen Zeitpunkt dort landen, wo sie für die Echtzeit-Information gebraucht werden.“

Bei den CarSharing-Anbietern, die im bcs organisiert sind, findet die Initiative des Bundesverbands breite Zustimmung. Nehrke sieht das als ein wesentliches Argument für die Einheitliche CarSharing-Schnittstelle:

„Im oft hart umkämpften Markt für Mobilitätsdienstleistungen ist das Teilen von Daten nicht immer einfach. Wenn man es falsch anfängt, dann werden die Geschäftsgeheimnisse des einen Anbieters für alle anderen sichtbar. Eine undifferenzierte Open-Data-Politik kann leicht zu erheblichen Marktverzerrungen führen. Mit dem aus der Carsharing-Branche heraus definierten ECSS-Standard ist es uns gelungen, die allermeisten CarSharing-Anbieter davon zu überzeugen, dass die Chancen der digitalen Vernetzung die Risiken überwiegen.“

Die Einheitliche CarSharing-Schnittstelle wurde von den CarSharing-Buchungsplattformen und dem bcs ohne öffentliche Förderung in Eigeninitiative etabliert. Vor diesem Hintergrund wünscht sich der bcs von der nächsten Bundesregierung auch einen Neustart bei der Förderung der digitalen Vernetzung von Mobilitätsangeboten. In seinem neuen Nationalen Entwicklungsplan CarSharing fordert der bcs, dass die kommende Bundesregierung im gesamten Sharing-Markt branchenspezifische Initiativen zur digitalen Vernetzung initiiert und fördert. Nehrke ist sich sicher, dass nur so sachlich angemessene Vernetzungsstandards entstehen können:

„Um akzeptierte und technisch ausgereifte Standards zu schaffen, braucht es Branchen-Knowhow. Gute Kooperationen auf Augenhöhe sind notwendig, um gemeinsam das multimodale Mobilitätsprodukt zu schaffen, das es mit dem privaten Pkw aufnehmen kann.“

Nähere Informationen zur Einheitlichen CarSharing-Schnittstelle finden Sie auf der Website des bcs.

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PDF: PM Einheitliche Schnittstelle: CarSharing-Branche treibt digitale Vernetzung voran


Über den bcs: Der Bundesverband CarSharing e.V. ist der Dachverband der deutschen CarSharing-Anbieter. Ziel des Verbandes und seiner Mitglieder ist es, den Autobestand und Autoverkehr zu vermindern und die Umweltbelastung durch den motorisierten Individualverkehr zu verringern. Der bcs fördert CarSharing als moderne Mobilitätsdienstleistung und strebt eine Vernetzung mit dem öffentlichen Nahverkehr an.

Weitere Informationen zum Thema CarSharing, zur verkehrsentlastenden Wirkung der Dienstleistung und zu den politischen Forderungen des bcs finden Sie auf www.carsharing.de


Bundesverband CarSharing e.V. (bcs)
Benjamin Plank

Schönhauser Allee 141 B
10437 Berlin
Telefon: 030 - 92 12 33 53
E-Mail: benjamin.plank@carsharing.de